Noch bis Ende Januar 2017 ist im »Keramion«, dem Museum für Keramik in Frechen (bei Köln), die Ausstellung »Cats vs. Dogs« zu sehen. Wie der Titel schon sagt, beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Verhältnis von Katzen zu Hunden – genauer gesagt mit unserem Verhältnis zu Katzen und Hunden im Lauf der Geschichte.
So freundschaftlich wie bei der Spardose »Katze und Bully als Paar« (um 1920) war das Verhältnis der beiden Arten zwar nicht immer, doch einer näheren Bekanntschaft konnten sie seit der Domestizierung der Katze vor etwa 5.000 Jahren gar nicht aus dem Weg gehen – zu eng waren Katzen und Hunde mit den menschlichen Behausungen verbunden. Die Vielfalt ihrer Beziehungen zueinander und zum Menschen wird in der Ausstellung anhand von 140 Keramiken gezeigt, die auch für diejenigen sehenswert ist, die bisher keine nennenswerte Beziehung zu keramischen Kunstwerken entwickelt haben.
Diese wunderschöne »Katzenplastik mit Maus« nach einem Entwurf von Johann Joachim Kändler aus der Porzellan-Manufaktur Meissen deutet schon an, dass auch andere Tiere in der Ausstellung eine (Neben-)Rolle spielen, vornehmlich Beutetiere von Katzen und Hunden. Die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung sind so vielfältig wie überraschend und gedankenreich: Von der Domestizierung des Wolfes zum Hund auf der Pirsch, von der heiteren zur spielenden und jagenden Katze, von transzendenten Erscheinungen des Hundes zur Seelenverwandtschaft zwischen Katzen und Frauen reicht das Spektrum der unterhaltsamen und nachdenklichen Ausflüge in die Kulturgeschichte von Katze und Hund.
Ein künstlerischer Höhepunkt der Ausstellung ist sicherlich die »Katze« von Gerhard Marcks, die 1921/1923 entstanden ist. Das Werk von Gerhard Marcks ist ja von vielen Katzenspuren geprägt, seine »Katzen im Dachboden« aus dem Jahr 1920 haben es 1989 zum 100. Geburtstag des Berliner Künstlers sogar auf eine Sondermarke der Deutschen Bundespost gebracht:
Aber auch die Katzen (und Hunde) von Émile Gallé aus dem späten 19. Jahrhundert zählen für mich zu den Highlights der Ausstellung. Das Katzenpaar (1895) des wohl bedeutendsten Vertreters des französischen Jugendstils ist so gut wie nie öffentlich zu bewundern.
Wer es nicht schafft, sich diese wunderbare und sehr verdienstvolle Ausstellung anzuschauen, sei auf die 44-seitige Ausstellungsbroschüre mit ihren herrlichen Farbreproduktionen verwiesen, die zum geradezu lächerlichen Preis von € 3,- (zzgl. Porto und Verpackung) zu erwerben ist:
Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 19. Januar 2017 präsentiere ich im »Keramion« um 19:00 Uhr meine beiden Bücher »Katzen und ihre Frauen – Bilder einer besonderen Freundschaft« und »Kinder und Katzen – Bilder einer besonderen Frendschaft«. Letzteres erscheint Mitte Januar 2017 – es wird also eine Buchpremiere!